Flamenco-Gitarrenschule Band 1 & 2 (plus MP3-Pack) von Gerhard Graf-Martinez für den Unterricht und Selbststudium. Mit Noten und Tabulatur (TAB). Ein übersichtliches und klar aufgebautes Lehrbuch und Nachschlagewerk. Auch als Video-MP4-Download und HD-Stream erhältlich - mit identischem Inhalt zum Buch.
Dieses klar und übersichtlich aufgebaute, von der Fachpresse zum Standardwerk erklärte, Lehr- und Nachschlagewerk zeigt jedem Gitarristen einen sicheren und gangbaren Weg in die die faszinierende Welt des Flamenco.
Der dem Buch beiliegende Code ermöglicht den kostenlosen Download der MP3-Tracks. Die Hörbeispiele sind nicht nur ein reines Hörvergnügen „Flamenco puro“, sie vermittel auch die notwendige, authentische Klangvorstellung und den pulsierenden Rhythmus des Flamenco, den „compás“. Nur auf diese Art ist ein erfolgreiches Selbststudium überhaupt möglich und sinnvoll.
Die 92 mp3-Tracks können aber auch separat erworben werden.
Band 1: 32,00 € inkl. MP3-Download
Band 2: 32,00 € inkl. MP3-Download
Video kaufen.
Miniseiten (Band 1) mit Hörbeispielen
Miniseiten (Band 2) - mit Hörbeispielen
Diese Gitarrenschule ist für alle, die sich für die Flamenco-Gitarre und ihre Techniken interessieren. Für alle, die bislang keinen geeigneten Lehrer, oder entsprechendes Lehrmaterial fanden. Für alle, die schon Flamencogitarre spielen, aber immer noch Fragen zu den Anschlagstechniken der rechten Hand haben. Für alle, die selbst Flamenco-Gitarre unterrichten, mag die Schule, mit ihrer logisch aufgebauten Lehrmethode, als Leitfaden und Orientierungshilfe dienen. Sie versteht sich gleichzeitig als ein Nachschlagwerk, für Fragen zum Flamenco allgemein. Alles, was meines Erachtens zum Flamenco-Gitarrenspiel gehört, die Instrumentenkunde, die Geschichte des Flamenco, die Erläuterungen der verschiedenen Gattungen mit ihren komplizierten Rhythmen und ein reichhaltiges Glossar ist in diesen beiden Bänden zusammengetragen. Auf Erläuterungen der Notenschrift und Tabulatur wurde verzichtet, da diese, sowie die Grundanschlagstechniken der Klassischen Gitarre vorausgesetzt werden. Die Tabulatur wurde auch mit Zeitwerten versehen, da ich der Meinung bin, dass sich auch der Tabulatur-Leser, sei es nur unbewusst, an diesen Zeitwerten orientiert.
Für die Kenntnisse und Erfahrungen, die in diesem Lehrwerk festgehalten sind, waren meine zahlreichen Aufenthalte und die Arbeit in Madrid und Andalusien genauso wichtig, wie die Freundschaft und Bekanntschaft mit großen und weniger großen „Maestros“ Und nicht zu vergessen, die erste Inspiration, durch den Gitarristen und langjährigen Freund Manolo Lohnes, der viel zur Entwicklung des Flamenco in Deutschland beigetragen hat. Im Laufe meiner 15jährigen Unterrichtstätigkeit wurde ich immer wieder aufs Neue gefordert zu überdenken und zu analysieren, was meine Finger und vor allem die der großen „Maestros“ machen und wie ich das „Erlernte“ und das „Erfahrene“ weitergeben kann. Wie alle, die Flamenco, ob Gitarre oder Tanz, unterrichten, wurde ich von meinen Schülern zum „Lehrer“ gemacht. Wesentliches habe ich auch bei den unzähligen Auftritten gelernt, die ohne jegliche Probe abliefen und bei denen mir die TänzerInnen und SängerInnen erst kurz vor dem Auftritt in der Garderobe vorgestellt wurden. Die Zusammenarbeit und das Unterwegssein, vor allem mit „Gitanos“, haben mir, als „ausländischer Flamenco“, Musiker und Mensch, viel gegeben. Durch all dies, wie auch durch die Zusammenarbeit mit meiner Partnerin und „Bailaora graciosa“ Lela de Fuenteprado, wurde der Flamenco das, was er heute für mich ist - „La vida“.
Flamenco ist nicht nur Gitarren-Musik. Obwohl er in aller Welt durch die Gitarre, bzw. durch Gitarristen wie Carlos Montoya und Manitas del Plata in den 60iger Jahren und in jüngster Zeit durch Paco de Lucía, bekannt wurde, bilden die Eckpfeiler nach wie vor der Gesang, der Tanz, die Gitarre und die „Jaleos“.
Flamenco ist zugleich eine sehr emotionale und doch strenge Kunstform und eine Lebenseinstellung. Flamenco bedeutet - Spontaneität, Improvisation in der Musik und im Lebensstil. Im „Jetzt“ leben. Sich nicht aufgeben, trotz stärkster Bedrängnis. Mit dem Ventil der Musik und des Tanzes, seelische und körperliche Not überwinden, ohne Aggression. Das Schicksal wird akzeptiert, aus jeder Situation das Beste gemacht, sei es so noch wenig - und das alles mit ausgeprägter Lebensfreude und starkem Lebenswillen.
Vielleicht ist Flamenco deshalb eine der elementarsten Musizier- und Tanzformen, die so stark vom „Sich-Nachhören“ lebt.
Dieses Lehrwerk kann aber bestenfalls nur Grammatik und Vokabular der „Sprache“ Flamenco sein. Die Feinheiten und der Reichtum dieser „Sprache“, sollten dort erlernt werden, wo man sie spricht. Da dies nicht immer und für jeden möglich ist, sollte man sich zumindest viel mit der Flamenco-Musik auseinandersetzen. Schallplatten anhören, Konzertbesuche und Kontakt zu Flamencokünstlern suchen, vor allem zu Flamenco-Tanzschulen, die es inzwischen in jeder größeren Stadt gibt.
Da es bis heute fast keine pädagogisch ausgebildeten Lehrer für Flamenco gibt, wurde die Musik immer nur mündlich weitervermittelt. Erst in jüngster Zeit hat man begonnen sie zu notieren. Alles wurde immer mündlich weitervermittelt. Flamenco wurde auch nie komponiert. Wenn es Arrangements gibt, dann mit großem Freiraum für Improvisation, d.h. mit freiem Zugriff auf die unzähligen Schubladen einer großen Kommode. Wobei der Inhalt der jeweiligen Schublade, die „Falseta“, irgendwann kreiert, und die Form der Kommode, die jeweilige Gattung mit ihren festgelegten Rhythmen und Regeln, vorher erlernt und geübt wurden.
Nach diesem Prinzip ist diese Flamenco-Gitarrenschule aufgebaut. Es gibt keine kompletten Kompositionen. Die einzelnen übungen, Rhythmen und Variationen wurden bewusst nicht zusammengefasst, sondern der jeweiligen technischen Anforderung und dem Niveau angepasst. Mir geht es darum, dass der Lernende diese einzelnen Teile, oder Schubladen, auswendig lernt, um sie beliebig kombinieren zu können, allerdings ohne die Schubladen, mit denen anderer Kommoden zu vertauschen, oder die Form einer anderen Kommode zu verwenden.
Es ist wichtig, die Erläuterungen zu den einzelnen Techniken mit den dazugehörenden Abbildungen, genau zu beachten, um den typischen Klang des Flamenco-Anschlags, um den es in erster Linie geht, zu erreichen. Wenn die Übungsbeispiele auf der CD besser klingen als Ihr eigenes Spiel, so liegt das nicht an meiner Gitarre oder der Aufnahmetechnik, sondern einzig und allein am Anschlag und der Tonproduktion. Die Hörbeispiele der CD sollten möglichst oft gehört werden, um Phrasierung, Artikulation und Tonbildung ins Ohr zu bekommen.
Viel Spaß und Erfolg mit der Flamencogitarre.
Vorwort
Der Autor
Schreibweise in diesem Buch
Hinweise zur CD
LEKTION 1
Der Klang der Flamencogitarre
Fingerbezeichnung
Rasgueado
4-Finger-Rasgueo
Kontinuierliches Rasgueo
LEKTION 2
Pulgar
Pulgar und ima-Abschlag
Pulgar und Rasgueo
Remate
Pulgar-Abschlag
Ayudado
LEKTION 3
Golpeador
i- und p-Abschlag mit Golpe
m-Golpe mit Abschlag
Der Rumba-Anschlag
LEKTION 4
a-m-i-p-Rasgueo
LEKTION 5
Guitarreros
Guitarreros actual
La Cejilla
Guitarristas
Guitarristas actual
Uñas
Palmas
Compás
Modo Dórico
GLOSSAR
Inhalt von Band 2
Adressen
Index
Sencillos I (Tangos)
Sencillos I (vereinfachte Notation)
Estudio por Soleá
Sencillos II (Tangos)
Naino I (Tangos)
Naino II (Tangos)
Naino III (Tangos)
Naino IV (Tangos)
Soleá-Remate
Mantón I (Soleá)
Caí I (Alegrías en Do)
Ayudado Übung I
Ayudado Übung II
Rumbita (Rumba)
Mantón II (Soleá)
i-Abschlag mit Golpe (Garrotín)
p-Abschlag mit Golpe und p-Abschlag
(Garrotín)
Naino IV (Tangos)
m-Golpe
a-Golpe
Quejío I (Taranto)
Rumba-Compás I
Rumba-Compás II
Rumba-Compás III
Rumba-Compás IV
Rumba-Compás V
Rumba-Compás VI
Tresillo I
Tresillo II
Tresillo III
Tresillo IV
Tangos-Compás mit Tresillos
Soleá-Compás mit Tresillos I
Soleá-Compás mit Tresillos II
Soleá-Compás mit Tresillos III
Soleá-Compás mit Tresillos IV
Fandango de Huelva (Intro)
Fandango de Huelva (Copla)
Sevillanas (Intro)
Sevillanas
Paso Lento (Alegría)
Mantón III (Soleá)
LEKTION 6
LEKTION 7
siehe auch:
Spieltechnik der Meister
LEKTION 8
LEKTION 9
LEKTION 10
Soleá
Alegrías
Bulerías II
TarantosTangos
ESTILOS
FLAMENCO GESCHICHTE
Altertum
Mittelalter
Die Mauren
Die Reconquista
Die Juden
Die Inquisition
Die Conquista
Die Zigeuner
Bezeichnungen
Entwicklung des Flamenco
Flamenco in den 50ern und heute
Los Tablaos
El Cante - El Baile - El Toque
Pasión
Bibliografie
Nachwort
CD Tracks
Index
Verzeichnis der Noten und Spielstücke
Arpegio Übung I - IV
Quejío II (Taranto)
Mantón IV (Soleá)
Mantón V (Soleá)
Mantón VI (Soleá)
Rumbita II (Rumba)
Tremolo Übung I
Tremolo Übung II
Quejío III (Taranto)
Picado Übung I - III
Mi-Dórico
La-Dórico
Si-Dórico
Fa#-Dórico
Lérida (Garrotin)
Compás Übung I (Bulerías)
Compás Übung II (Bulerías)
Compás Übung III (Bulerías)
Compás Übung IV (Bulerías)
Bulerías-Compás I - XVIII
Columpio I (Bulerías)
Columpio II (Bulerías)
Columpio III (Bulerías)
Alzapúa I (Übung)
Alzapúa II (Übung)
Alzapúa III (Übung)
Alzapúa IV (Bulerías)
Alzapúa V (Bulerías)
Alzapúa VI (Bulerías)
Mantón VIII (Soleá)
Mantón IX (Soleá)
Mantón X (Soleá)
Mantón XI (Soleá)
Alegría en Mi I (Compás Übung)
Alegría en Mi II (Compás Übung)
Alegría en Mi III (Intro)
Alegría en Mi IV (Escobilla)
Alegría en Mi V (Puente)
Caí II (Alegría en Do)
Caí III (Alegría en Do)
Caí IV (Alegría en Do)
Caí V (Alegría en Do)
Columpio IV (Bulerías Intro)
Columpio V (Bulerías)
Quejío IV (Taranto)
Naino VI - VIII (Tangos)
Alle Übungen und Kompositionen in der Schule für Flamencogitarre werden in Noten und rhythmisierter Tabulatur, auch TAB, oder Tabs, genannt, dargestellt.
Die traditionelle Haltung des Flamencogitarristen ist für Rücken und Wirbelsäule optimal (Bild 1.7). Die Gitarre ist am Oberkörper angelegt und zwischen Oberschenkel und Oberarm eingeklemmt. Sonst wird das Instrument nirgends gehalten. Auf keinen Fall mit der linken Hand (Bild 1.6). Die Oberschenkel sollten sich in waagerechter Stellung befinden. Das Gesäß in Kniehöhe, oder besser tiefer. Leider ist diese Haltung ....
Der perkussive Klang eines gutklingenden rasgueos wird nicht durch eine extrem tiefliegende Saitenlage erzielt, sondern durch den Anschlag der Saiten in Richtung tapa (Gitarrendecke). Die Nageloberfläche des Zeigefingers sollte ...
.... am Daumen wird nur der Zeigefinger festgeklemmt, um die Spannung aufzubauen. Die restlichen Finger können die Bewegung zwar mitmachen, aber auf keinen Fall am Daumen ....
Der Ab- und Aufschlag der Finger kann auf unzählige Arten kombiniert werden. Dabei wird zwischen zwei rasgueos unterschieden: dem Finger-Rasgueo und dem Hand-Rasgueo. Das Wichtigste beim Finger-Rasgueo ist der kurze Spannungsaufbau der einzelnen Finger und das unmittelbar darauffolgende Herausschnalzen.
Früher wurde noch das 5-Finger-Rasgueo verwendet (p-q-a-m-i oder q-a-m-i-p), heute hauptsächlich das 3-Finger-Rasgueo. Je weniger Finger ein rasgueo spielen, um so schwieriger ist es die gleichen zeitlichen Abstände zwischen den Fingern einzuhalten. Das Ergebnis soll immer ein definierbares und transparentes rasgueo sein, »Geschrammel« ist inzwischen verpönt.
Der Daumen wird wieder auf 6 aufgelegt, bzw. eingehakt und ist angewinkelt. Die Ausgangsstellung ist wie beim 1-Finger-Rasgueo ....
Damit die tapa nicht beschädigt wird, ist auf der Flamenco-Gitarre zwischen puente (Steg) und boca (Schalloch) ein golpeador (Schlagschutz) aufgeklebt. Zum nachträglichen Anbringen eines Deckenschutzes gibt es im Fachhandel selbstklebende Folien. Man sollte es sich aber genau überlegen, einen ...
Ein golpe gleichzeitig mit Zeigefinger-Abschlag zu klopfen, bereitet anfangs große Schwierigkeiten, da a und i eine ungewohnte Gegenbewegung ausführen müssen. Während i die Saiten anschlägt, also ein handöffnende Bewegung ausführt, soll a auf den golpeador ...
Mit tresillos (Triolen) wird im Flamenco alles bezeichnet, was ein 3er-Rasgueo ist. Fälschlicherweise auch rasgueos, die nicht in Triolen notiert sind. Eines dieser tresillos wurde schon erwähnt, das rasgueo m i i (siehe Seite 37).
Kein rasgueo wird auf so unterschiedliche Art gespielt wie die tresillos. Alle haben, bei genauerem Betrachten, ihre Logik und Berechtigung. Zum einen sind sie aus klanglichen Gründen, oder mangels Geschwindigkeit, zum anderen auch aus Gründen körperlicher Gebrechen entstanden. Mancher tocaor, zum Teil berühmte Leute, dem ein, oder gar zwei Finger der rechten Hand fehlten, oder gelähmt waren, kreierte aus der Not ein neues rasgueo. Auch das Lautstärkeproblem ...
Schon bevor DON ANTONIO TORRES (1817-1892) Gitarren baute, zu Zeiten des café cantante, gab es im Flamenco die sogenannten guitarras de tablao. Sie wurden aus heimischen Hölzern gebaut, die billiger waren, als die edlen Tropenhölzer aus »America Latina«. Torres war nicht nur der Erfinder der heutigen Gitarre, sondern der erste Gitarrenbauer, der begann, zwischen Flamenco- und Klassischer Gitarre zu differenzieren.
Die Flamencogitarre ist um einiges leichter als die Konzertgitarre. Das liegt nicht nur am ...
Beim arpegio (Arpeggio) wird der Daumen immer apoyando gespielt. Es sei denn, die Nachbarsaite wird ...
Um ein schönes arpegio zu erreichen, sollten nicht nur die hier aufgeführten Beispiele geübt werden, sondern auch die klassischen , wie folgende: ...
Das traditionelle Flamenco-Tremolo wird in einer Quintole, mit der Abfolge ...
Heute wird das Tremolo nicht nur in Quintolen, sondern in unzähligen Variationen gespielt. Oft werden Sextolen, Septolen usw. verwendet. Meistens wird die Baßnote zur Oberstimme leicht vorgezogen, oder gleichzeitig mit der Oberstimme (z. B. mit i) angeschlagen ...
PACO DE LUCÍA'S Picado-Technik ist unter den jungen tocaores inzwischen Standard. Diese Technik war zwar bei Altmeister SABICAS auch zu sehen, aber PACO spielte dieses picado noch spritziger und brillanter, in fast nicht nachvollziehbarem Tempo.
Die Brillanz und Schnelligkeit wird allein durch die Handhaltung erzielt. Grundsätzlich wird auch bei dieser Technik der Daumen ...
Nur dieser Anschlag erzeugt das typische Flamenco-Picado, das inzwischen zum Standard gehört. Wird es anders gespielt - ist es eben nicht Flamenco. *) Anmerkung Picado
Die Bulerías zählen, vor allem bei den jungen Gitarristen, zu den beliebtesten toques, da Compás-Sicherheit und Virtuosität voll zur Geltung kommen können. Die Erfahrung zeigt, wenn der compás der Bulerías mit seinen Varianten begriffen wurde, fallen die Rhythmen der anderen estilos, die im 12er-Compás ablaufen, leichter. Wenn auch manche Gitarristen die Bulerías sehr zart, oder »akademisch« spielen, so ist und bleibt sie der Stil im Flamenco, der mit »full-power«, vor allem von den gitanos, vorgetragen wird. Nicht nur im toque, sondern auch im cante und baile. Während im Solospiel hauptsächlich in »La-Dórico« gespielt wird, sind im acompañamiento alle Modi zu finden. Für einen guten tocaor heißt dies, dass er die Bulerías ...
Das alzapúa ist wohl eine der interessantesten Techniken der Flamenco-Gitarre. Da sie in keiner anderen Gitarrenmusik vorkommt, werde ich oft von Kollegen anderer Sparten gefragt, wie diese exotische Technik geht. Da das alzapúa meistens sehr schnell gespielt wird, ist der Ablauf absolut nicht zu erkennen.
»Púa« ist das Plektrum und »alzar« heißt auf- oder anheben. Da das alzapúa nur mit dem Daumen ausgeführt wird, heißt dies, p schlägt ab und auf, über eine, oder mehrere Saiten.
Meistens wird das alzapúa über drei Saiten gespielt. Der Ablauf kann am besten in einer Dreier-Bewegung dargestellt werden, was aber nicht heißt, dass es eine Triole seine muss.
Bewegung 1: p beginnt mit einem ...
Die Entwicklung dieses musikalischen Phänomens basiert auf einer Vielfalt kultureller Einflüsse, sozialer Spannungen und der Ausgrenzung ethnischen Gruppen wie Zigeuner, Juden und Mauren in Südspanien. Nach den Ursprüngen zu suchen, stellt sich schwierig dar, gibt es doch aus früheren Jahrhunderten wenig schriftliche Zeugnisse über den Flamenco. Die frühen Wurzeln zu erforschen, heißt sich an der kulturellen Geschichte Andalusiens und den verschiedenen Musikelementen im Flamenco zu orientieren, die Rückschlüsse auf seine vielfältige Herkunft zulassen. Diese Verschmelzung verschiedener Musikursprünge hat ihn zu dem werden lassen, was uns heute so fasziniert und gleichzeitig eine exakte Analyse verhindert. Selbst Flamencologen sind sich oft uneinig und drücken sich in vagen Vermutungen aus. Für den eigenen Standpunkt bleibt oft nur die Entscheidung, dem einen Autor mehr zu glauben, als dem anderen. Eine einheitliche Lehre über den Flamenco ...
Dass auf der iberischen Halbinsel bis zurück in die Eiszeit Kunst geschaffen wurde, beweisen die Höhlenmalereien Andalusiens, wie »La Pileta«, in der Nähe von Ronda (25.000 bis 30.000 Jahre), oder die »Cultura Almeriense« (Keramik- und Kupferkunst) aus der Bronzezeit, von »Los Miralles« bei Almería. Da die Musik, oder ...
Nach Rückgang der Macht des weströmischen Kaisertums (ab ca. 400 n. Chr.) durchquerten und plünderten die Vandalen (Ostgermanischer Volksstamm) Spanien. Sie wurden aber nach kurzer Zeit von den Westgoten nach Nordafrika vertrieben, wo sie ein rasch aufstrebendes Reich um Karthago gründeten (429-534). Andalusien wurde 200 Jahre ...
Im Jahre 711 n. Chr. überquerten siebentausend Berber unter der Führung des arabischen Feldherrn und Stadthalter von Tanger, TARIK IBU ZEYAD, die Meerenge von Gibraltar [Gib (Jebel) al Tar = Fels, oder Berg des Tarik]. Die moros wurden angeblich von ...
Die Reconquista, die Rückeroberung aus arabischer Herrschaft, sowie der Beginn der Conquista, der Eroberung Amerikas, fanden 1492 statt und werden heute noch als nationale Ereignisse gefeiert. Die Reconquista hat im Grunde genommen schon ...
Wie schon erwähnt, begann die israelische Epoche lange vor der christlichen Ära. Diese Behauptung wird durch die Tatsache erhärtet, daß zur Zeit Christi, jüdische Pilger, »Sephardim« genannt, aus Spanien nach Jerusalem kamen. Mit Sepharad, so die biblische Bezeichnung, war das ...
FERDINAND und ISABELLA, Könige von Kastilien, beschlossen, Spanien von Minderheiten zu »säubern«, mit dem Bemühen um eine reine Rasse und nur eine Religion, nämlich der katholischen, begann ein trauriger Prozeß, der Spanien wichtige Träger seines kulturellen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Lebens nahm. Juden und Moslems flohen ...
Die Conquista
Conquista (Eroberung) ist die Epoche, in der Spanien durch die Eroberung der »Neuen Welt« und anderer Länder zur Weltmacht wurde. Die berühmten »conquistadores« CORTEZ und PIZARRO eroberten mit grausamen Methoden das Reich der ...
Conquista (Eroberung) ist die Epoche, in der Spanien durch die Eroberung der »Neuen Welt« und anderer Länder zur Weltmacht wurde. Die berühmten »conquistadores« CORTEZ und PIZARRO eroberten mit grausamen Methoden das Reich der ...
Vermutlich ist Indien das Ursprungsland der Zigeuner. Ob sie aber aus den (immerhin dreitausend Kilometer langen) Tälern des Indu kommen, oder aus Rajasthan (einem an Pakistan angrenzenden Staat), oder aus dem Hindukusch-Gebirge, ist bis heute ...
In dem ersten Flamencobuch, in der zweiten Lektion, bei Mantón 1, werden gleich am Anfang ein paar Pulgar Anschläge auf der d-Saite gemacht. Auf der CD sind die Anschläge ziemlich schnell, werden die wirklich nur nacheinander mit dem Daumen gespielt, oder gibt es da noch einen anderen Trick? Weil die sind wirklich ziemlich schnell! Oder ist das nur Übung?
Die 16tel werden weder mit p noch mit einem Trick gespielt. Es ist ein sog. Ligado (Bindung mit der linken Hand). *)
*) Zitat aus dem Vorwort meiner Flamenco Gitarrenschule: Auf Erläuterungen der Notenschrift und Tabulatur wurde verzichtet, da diese, sowie die Grundtechniken der Klassischen Gitarre vorausgesetzt werden.
Ein junger Gitarrist namens David betreibt den Blog Flamencogitarre. Sehr schön gemacht und mit viel Information zu meinen Gitarrenschulen (Buch und DVD) Band 1 + 2. Mit Bildern und Videos beschreibt er sein Vorankommen mit meinen Lehrwerken. Danke David.
Unterricht
Inhaber
Gerhard Graf-Martinez
Theodor-Bäuerle-Weg 9
73660 Urbach (Region Stuttgart)
Fon 07181 480 90 25
• Impressum | Datenschutzerklärung
© Copyright 1995 - 2024 · Gerhard Graf-Martinez