31. Dezember 2021
Rezension zum Film
Gurumbé. Canciones de tu Memoria Negra
Lieder aus deiner schwarzen Erinnerung
Spanien/Mexico/Portugal/Senegal
2016, Dokumentation, 72 min.
Kurzinformation über den Film:
Der Flamenco ist ein Synonym für die spanische Kultur. Doch seit seinen Anfängen haben Theoretiker den grundlegenden Beitrag der Afro-Andalusier zu dieser Kunstform ausgeklammert. Die kommerzielle Ausbeutung der amerikanischen Kolonien brachte Hunderte von Afrikanern nach Spanien, die als Sklaven verkauft wurden und eine Bevölkerung bildeten, der es im Laufe der Zeit gelang, sich in einer von Rassenvorurteilen geprägten Gesellschaft zu behaupten. Musik und Tanz waren ein wesentlicher Bestandteil ihres Ausdrucks und die wichtigste Bestätigung ihrer Identität. Als die schwarze Bevölkerung Ende des 19. Jahrhunderts aus Spanien zu verschwinden begann, verschwand auch ihr Beitrag zu dieser außergewöhnlichen Kunstform. In Gurumbé: Afro-andalusische Erinnerungen" wird ihre Geschichte endlich erzählt.
„Andalusien, ein Land mit drei Kulturen - der jüdischen, der christlichen und der muslimischen - hat sich vor einer vierten versteckt, die in Ketten aus Afrika kam“ sagt der Filmemacher und Anthropologe Miguel Ángel Rosales, Direktor von Gurumbé.
Man kann davon ausgehen, dass etwa 40 Millionen Afrikaner verschleppt und versklavt wurden. Aber nur jeder Vierte überlebte die Gefangennahme in Afrika, die Torturen der Verschleppung und die grausamen Strapazen der Überfahrt. In den fast 400 Jahren der atlantischen Sklaverei kamen etwa zehn bis zwölf Millionen verschleppte Schwarzafrikaner lebend in Amerika an. Noch vor der eigentlichen Entdeckung Amerikas, Mitte des 15. Jahrhunderts, begann der transatlantische Sklavenhandel, als portugiesische und spanische Schiffe erste nordafrikanische Berber und Schwarzafrikaner nach Südportugal und Südspanien verschleppten. Es war der Anfang einer der größten Völkerverschleppungen aller Zeiten.
Etwa 90.000 afrikanische Sklaven kamen nach Sevilla, ca. 10% gingen weiter nach Amerika. Und die anderen 80.000? In Sevilla waren fast 15 % der Bevölkerung schwarz oder aus multi-ethnischer Abstammung. In Cádiz bis zu 20 % der Bevölkerung. Einige Autoren behaupten, dass die Schwarzen fast 50 % der Einwohner von Sanlúcar de Barrameda und insgesamt 10 % der Bevölkerung Andalusiens ausmachten. Es gehörte zum guten Ton, zum sozialen Prestige, einen oder mehrere Sklaven zu haben. Der Erzbischof von Sevilla hatte am Ende des 15. Jahrhunderts mehr als 100 Sklaven.
Die schwarz-afrikanische Sklaverei ist in der spanischen Literatur des Goldenen Zeitalters sehr präsent. So auch in El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha, wo Sancho Panza die Möglichkeit in Betracht zieht, Sklaven aus der Subsahara nach Spanien zu importieren und sagt: „Was geht es mich an, dass meine Vasallen schwarz sind? Ich werde sie holen und nach Spanien bringen müssen, wo ich sie verkaufen kann und wo sie mich dann in bar bezahlen werden, wovon ich mir einen Titel oder ein Gewerbe kaufen werde, von dem ich leben kann, während ich mich alle Tage meines Lebens ausruhe".
1811 verbot Spanien die Sklaverei und unterzeichnete zehn Jahre später einen Vertrag mit England, in dem es sich verpflichtet, den Handel mit afrikanischen Sklaven zu beenden. Der Handel wurde aber illegal weiter betrieben. Vor allem von spanischen Plantagen-Besitzer und Kaufmannsfamilien in Kuba und anderen hispano-amerikanischen Kolonien, die in der modernen kapitalistischen Gesellschaft Spaniens ein Imperium im Bereich der Textil-, Zucker und Tabak-Industrie erschufen. Bekannt ist, das die Gründer der großen spanischen Banken, wie Banco de Bilbao, Banco Santander am Sklavenhandel beteiligt waren.
Man geht aber davon aus, dass nach dem Verbot noch einmal zwei bis drei Millionen Afrikaner auf die Reise über den Atlantik geschickt wurden. Im Vergleich der Nationen stellte Spanien ab dem Verbot 75 % aller Sklavenschiffe, die in Kuba einliefen. Die spanische Regierung setzte die eigenen Verbote nicht durch. Es gab sogar eine Abteilung bei der Regierung, die für die sogenannte „trata de negros“, den „Handel mit den Schwarzen" zuständig war. Um Menschenrechte kümmerte die sich nicht. Am 7. Oktober 1886 schaffte Spanien, als letztes Land Europas, die Sklaverei endgültig ab.
Mit dem Sklavereiabkommen des Völkerbunds von 1926 und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 wurde die Abschaffung der Sklaverei als internationale Norm völkerrechtlich festgeschrieben.
Auch in der Bevölkerung galt der Sklavenhandel lange Zeit nicht als unmoralisch. So habe es sinngemäß geheißen „Auf diese Weise kommen die Afrikaner an die richtige Religion" oder „So lernen sie endlich zu arbeiten und hören auf, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen". Die wenigen Kritiker, zumeist Intellektuelle, seien nicht gehört worden. [1]
Die wenigen Spuren, die geblieben sind, sind Teil der Namensgebung von Straßen und öffentlichen Gebäuden, oder ihre Anwesenheit in Bruderschaften der Karwoche, wie die der "Los Negritos" in Sevilla. In Städten wie Niebla und Gibraleón (Huelva) gibt es noch direkte Nachkommen. Das Bild der „brünetten“ Großmutter mit ihren blondhaarigen und blauäugigen Enkelkindern verdeutlicht die Vermischung über die Jahrhunderte hinweg.
„Viele Menschen sind durch dieses Land gezogen“ meint der Direktor von Gurumbé. Aber - „was fehlt?“ fragt er. „Der schwarze Teil, der verschwunden ist, der in der Bevölkerung verdünnt wurde und den wir aus unserer Geschichte gelöscht haben“.
[Kommentar] Die Frage, wo diese Sklaven, ob „negros“, „negritos“, „mulatos“, oder „mestizos“, heute sind, beantwortet diese Dokumentation genauso wenig, wie dies andere Berichte und anthropologische Schriften tun. Was den Teil des „unangenehmen Grabens“ in der andalusisch-spanischen Gesichte des Films betrifft, bin ich total einverstanden. Aber dass, wie der Autor sagt, die andalusische Kultur, das Markenzeichen Andalusiens, der Flamenco, von der afrikanischen Kultur durchdrungen wäre, ist zwar, wenn man zurück zu Wurzeln geht, richtig. Im Grunde genommen ist aber der Einfluß der Afro-Amerikaner, ursprünglich zweifelsohne Sub-Sahara-Afrikaner, die im Laufe ihres Sklavendasein eine andere Kulturation erfahren haben (siehe meine Publikation Flamenclaro, Negros - Pardos - Morenos - Mestizenkultur).
Wie groß der jeweilige Anteil der sogenannten „Cinco Fuentes“ (andalusische, jüdische, kastilische, zigeunerische und schwarzafrikanische Quellen) ist, bedarf noch ein wenig der Forschung. Faustino Nuñez behauptet in seinem neuesten Buch "Die Geschichte Europas, Spaniens und Andalusiens muss aus einer atlantischen Perspektive betrachtet werden“. Was die Geschichte des Flamenco betrifft: „Jeder Flamenco hat etwas Amerikanisches an sich".
Im Film werden nun mehrere Schattierungen jener „Schwarzen Kultur“ erläutert, mit denen die andalusische Musik, der Flamenco durchdrungen sein soll: eine Zambomba in der Peña Tío José de Paula de Jerez neben einem Serer-Tanz in Joal, Senegal, ein Fandango Jarocho neben einem Mandé-Lied oder einer Flamenco-Petenera. „Stücke, die irgendwann in der Geschichte verbannt wurden und die heute in diesem kulturellen Puzzle, das Andalusien ist, unverzichtbar erscheinen“ so Miguel Ángel Rosales.
Raúl Rodríguez, ein aus Sevilla stammender Gitarrist, Sänger und Bandleader der Gruppe „Son de la frontera“ ist zweifelsfrei ein hervorragender Musiker und vor allem ein guter Tres-Spieler (kubanische Gitarre mit drei Doppelsaiten), schildert an mehreren Stellen im Film seine anthropologischen Forschungen, in denen er die kulturübergreifenden Ursprünge der frühen Flamenco-Musik in den afro-karibischen Kolonien und den andalusischen Hafenstädten Sevilla und Cádiz zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert untersucht.
12er-Compás
Über sein Lied „El Curro Negro“ sagt Raul Rodríguez: „Ich begann, die Karten der Migrationen und die Karten der Entstehung verschiedener Rhythmen zu betrachten und erkannte, dass es eine ziemlich klare Beziehung gab, insbesondere im Hinblick auf die Entstehung des 12-Takt-Rhythmus, der für uns so wichtig ist. „[…] Ich begann, eine imaginäre Folklore-Linie zu ziehen, indem ich versuchte, mich in der Zeit zurück zu bewegen und ich entdeckte einige archäologische Überreste in unseren rhythmischen Klängen, die irgendwie Licht in diese Angelegenheit bringen könnten.“
[Kommentar] In dem von ihm zitierten 12-Takt-Rhythmus geht es um die Alternation in dieser Taktsequenz. Im Flamenco enthalten viele Palos (Gattungen) diesen Taktwechsel, in dem 2 x 3/4- und 3 x 2/4-Takte zusammengefasst werden (siehe El Compas). Bei diesen Zusammensetzungen spricht man von einer alternierender Taktart, amalgama oder aksak. Tatsächlich ist der aksak-Rhythmus mindestens seit dem 15. Jahrhundert in der populären und kultivierten spanischen Musik dokumentiert und von verschiedenen Musikethnologen belegt. Verwechseln sollte man die alternierende Taktart nicht mit dem sesquiáltero, oder der Hemiole, die exsitiert schon seit der Eroberung Nordafrikas und Südspaniens durch die Moros, deren Sklaven aus dem heutigen Mali diesen Rhythmus mitbrachten. Durch die Verbreitung des Islams wurde die Hemiole auf einem breiten geografischen Gürtel von Marokko bis Indonesien verbreitet. Auch der tresillo, die Basis vieler latein-amerikanischen Tänze, basiert auf diesem Rhythmus.
Es gibt auch viele „rhythmische Überreste“ aus der 700-jährigen Maurenherrschaft. Man denke an die arabischen Rhythmen, den Wazn (Patterns) und unzählige Kombinationen und Taktarten, vom z. B. 2/4- bis zum 17/8-Takt. Ob bei den Roma noch Restbestände der pittoresken Rhythmen aus der nordindischen Musikkultur (Talas mit 7, 8, 11, 14, 21, in älteren bis 100 Takteinheiten) bei der Ankunft in Spanien vorhanden waren, mag mal dahingestellt sein. Unstrittig ist, dass sich viele Palos im Flamenco im 12er-Compás abspielen, auch hispano-amerikanische Gattungen, also die sogenannten „Cantes de Ida y Vuelta“ (z. B. Guajiras, Petenera). Um herauszufinden, wo der 12er letztendlich herkommt und um „irgendwie Licht in diese dunkle Angelegenheit zu bringen“, bedarf es wohl noch etwas gründlicherer Nachforschungen und nicht nur Vermutungen und individuelle Erleuchtungen.
Orientalische Rhythmen auf der Darbuka.
Im Filmbeitrag der beiden Forscher José Miguel Hernández y Lénica Reyes (Etnomusicólogos - Universidad Autónoma de México) wird von einer Software geredet, die sie extra entwickelt haben, die analysiert, dass rhythmisch-harmonische Verwandtschaften zwischen Petenera, Guajira, Solea, Bulerías, Zarabanda, Zorongo, Canarios, nähmlich die des 12er-Compás, bestehen würden.
[Kommentar] Dies wurde schon vor Jahrzehnten ohne „Computerprogramm“ festgestellt.
Weiterhin wurde analysiert, welche Elemente afrikanisch, welche Elemente vielleicht zigeunerisch* und welche Elemente andalusisch sein könnten. Das Fazit des Forscherpaars: Es ist ziemlich kompliziert.
In einem weiteren Statement sagt Rodríguez: „Diese ursprünglichen 12-Takte (er macht Palmas)
dum-taka-taka dum-taka-taka dum-taka dum-taka dum-taka
waren verschleiert (?), sie änderten ihre Namen und in gewisser Weise sind sie immer noch in unserer Musik und in unseren Tänzen. Mein Gefühl sagt mir, dass vieles der ganzen Geschichte, die noch nicht erzählt wurde, die nicht in den autorisierten Dokumenten steht, die nicht in den offiziellen Versionen enthalten sind, kann durch die Musik zurückverfolgt werden.“
Nun folgt ein Beitrag aus dem Senegal. Bailes Serer: Association of Women of Joal-Fadiouth, Senegal.
Rodríguez meint dazu: „Da es hier keine Trommeln gibt, scheint es, als wären diese Rhythmen nie hier gewesen. Mein Gefühl ist, dass alles was getrommelt wurde - wir in unseren Händen und Füßen haben. Ein wichtiger Teil des Reichtums von dem, was wir rhythmisch im Flamenco mit unseren Händen und Füßen tun, ist der Tatsache zu verdanken, dass es bereits eine sehr komplexe rhythmische Sprache gab. So wie man das Fell einer Trommel schlägt, schlägt man sein eigenes Fell. Und man macht es mit dem eigenem Fleisch. Gegen den eigenen Körper. Die Art und Weise, wie wir den Rhythmus erzeugen ist nicht äußerlich, sondern nach innen. Es ist, als ob wir selbst ins Innere unseres Fleisches sehen“.
[Kommentar] In einem weiteren Beitrag tanzt eine Schwarzafrikanerin namens Yinka Esi Graves, die aus England kommt, eine Bulería. Sie tanzt wunderschön authentischen Flamenco, wie sie es in Andalusien, in Sevilla im Unterricht gelernt hat. Was aber bitte - soll damit aufgezeigt werden? Soll es der Beweis dafür sein, dass der Flamenco-Tanz aus Afrika kommt? Schon in den 70er Jahren, zu Zeiten als ich öfters im Amor de Dios in Madrid verweilte, waren in allen Studios, in allen Clases Japanerinnen, Amerikanerinnen, Finninnen, Schweizerinnen und Deutsche zu sehen, die in graziöser Weise tagtäglich den Flamenco-Tanz erlernten. Warum soll das nicht auch eine Schwarzafrikanerin können?
Am Schluss wird noch eine seltsame Mauer zwischen Schwarzen und Gitanos aufgebaut. Es wird kritisiert, dass der Beitrag der Schwarzen genau so wichtig wäre, wie der der Gitanos, nur dass eben Gitanos mit ihrer romantischen Faszination die Hispano-Afrikaner aus dem Musik- und Tanzdarbietung komplett verdrängt hätten. Dem ist entgegenzusetzen, dass es die Gitanos waren, die gleich nach dem Verschwinden der Bailes de Candil in privaten Aufführungen Politiker, Reisende aus dem Ausland, Spanier aus der Mittelschicht, Schriftsteller und Journalisten unterhielten. Schon zu dieser Zeit und in den folgenden Epochen, auch zu Franco´s Zeiten, wurde erkannt, dass sich die freizügig, lasziv-tanzende „rassige Zigeunerin“ als Aushängeschild für den Tourismus gut verkaufen ließ. Noch in jüngster Zeit wurde uns von einem Flamenco mit vagabundierenden, die Freiheit genießenden Zigeunern, die am Lagerfeuer ihre intime Kunst pflegten, erzählt.
Der Beitrag der afrikanischen Musik, den die schwarzen und mulattischen Sklaven und Freigelassenen im 16., 17. und 18. Jahrhundert in Spanien leisteten, ist nicht zu übersehen, ebenso wenig wie die Tatsache, dass im Laufe des letzten Jahrhunderts und vor allem im 19. Jahrhundert afro-amerikanische Rhythmen auf die Halbinsel, insbesondere nach Andalusien, gelangten und die afrikanische Musik wiederbelebten, die parallel zum Rückgang der Sklavenbevölkerung auf der Halbinsel zu verschwinden drohte. Tatsächlich spielten die Gitanos eine sehr wichtige Rolle bei der Aufnahme eines großen Teils der Tänze und Lieder afrikanischen Ursprungs in ihr musikalisches Repertoire, unabhängig davon, ob diese direkt aus Afrika kamen oder später aus Hispano-Amerika.
Sollte sich bewahrheiten, dass der hispano-afrikanische Einfluß auf den Flamenco so immens ist, hätten die Gitanos die unzweifelhafte Ehre, der Nachwelt einen Teil des kulturellen Erbes verschiedener Gruppen bewahrt zu haben, die im Laufe der Jahrhunderte von der spanischen Gesellschaft ausgegrenzt wurden (Schwarze, Mauren usw.). Vielleicht kann man so die Entstehung des Flamenco, seine Tiefe und seine enorme Vielfalt erklären. [2]
Wie schon Hugo Schuchardt bemerkte: „Nicht der Ursprung ist zigeunerisch, sondern das daraus von den Künstlern geschaffene Produkt“.
Auf jeden Fall hat der Film bewirkt, und dies ist auch mit allem Respekt anzuerkennen, dass das Verbrechen der Verschleppung von Millionen Sklaven wieder in Erinnerung gebracht wird. Zwar muss die Entstehungsgeschichte des Flamenco nicht neu geschrieben werden, aber zumindest bedarf es ein paar Korrekturen.
Nachtrag 03. Januar 2022
Glücklicherweise bewegt sich nun einiges in Andalusien. Sowohl in der Presse wie auch in der Öffentlichkeit wird die Identität der andalusischen Kultur diskutiert, mitunter eben auch die afrikanischen Einflüsse. Die Asamblea de Andalucía veranstaltete am 3. Dezember '21 zum Gedenken an den Día nacional de Andalucía in Sevilla eine Konferenz, um „die Quellen unserer andalusischen Identität zu erkennen“. Verschiedene Experten debattierten unter dem Motto: „Las Cinco Fuentes de la Identidad Andaluza - las fuentes Andalusí, Judía, Castellana, Gitana y Negro-Africana“.
Auf dem Blog von Palabras de la Ceiba wurde 2016 eine Dokumentation La historia silenciada. Esclavitud y negros en Andalucía veröffentlicht, die schon im Jahre 1999 vom Canal Sur ausgestrahlt wurde.
Warum haben Europäer Afrikaner versklavt?
[1] Quelle: „Negros y esclavos. Barcelona y la esclavitud atlántica (siglos XVI-XIX)
[2] Eloy Martín Corrales, Los sones negros del flamenco: sus orígenes africanos.
Ein internationales Forscherteam fand nach Presseberichten 2008 anhand von DNA-Proben heraus, dass in den beiden stark katholisch geprägten Ländern Spanien und Portugal knapp 11 % der Männer von nordafrikanischen Mauren und fast 20 % von sefardischen Juden abstammt.
Warum „Zigeuner“ und nicht Sinti und Roma?
Roma = Zigeuner mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit; Sinti = deutschstämmige Zigeuner. Roma ist aber in manchen Ländern die Bezeichnung eines einzelnen Stammes. Der zusammengesetzte Begriff „Sinti und Roma“ ist falsch. Alle Bezeichnungen in ganz Europa, sowie auf dem Balkan sind dem Namen „Cigani“ (slawisch) ähnlich: Zingari (italienisch), Gitanes oder Tziganes (französisch), Çingeneler (türkisch), Cingarus (lateinisch), Gipsy (englisch), Italien (Zingaro), Portugal (Cigano), Bulgarien (Циганин), Griechenland (τσιγγάνος), Polen (Cygan), Rumänien (Tcigan), Russland (Цыган), Schweden (zigenare) und Ungarn (cigány). Die Begriffe führen immmer direkt, oder indirekt auf das Wort „Ägytper“ zurück, da sich die Anführer der Zigeuner bei der Ankunft in Europa als Herzog oder Grafen von Klein-Ägypten ausgaben. Egyptians (englisch), égyptiens (französisch), egipcianos -> gitanos (spanisch). Aus meinem Noten-Album Gipsy Guitar - Rumbas flamencas … y mas.
Zum Begriff Zigeuner vertreten die Angehörigen der Sinti Allianz Deutschland aus Respekt vor allen anderen Zigeunervölkern die Auffassung, dass mangels eines von allen Zigeunervölkern akzeptierten neutralen Überbegriffs auf die eineinhalbjahrtausend Jahre alte historische Bezeichnung Zigeuner nicht verzichtet werden kann – sofern diese wertfrei benutzt wird. Eine Zensur oder Ächtung des Begriffs Zigeuner, durch wen auch immer, sollte und darf es nicht geben.“
Wenn wir aufgrund des Missbrauchs der Bezeichnung „Zigeuner“ durch die Nazis diesen heute nicht mehr benutzen, verhelfen wir damit den Nazis zu einem späten Sieg. Das sollten wir lieber vermeiden. Dieser Meinung möchte ich mich anschließen.
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