Blog-Menü
Meinen Blog Flamenco-Tipps auf Blogger habe ich eingestellt. Er ist zwar weiterhin online, wird aber nicht mehr gepflegt. Es geht nun hier auf meiner eigenen Website weiter mit meinem Blog.
13. Dezember 2023
Audio-Release
Süßer die Glocken nie klingen
Release-Date: 13. Dezember 2023
27. September 2023
EP-Release
Guitarra Flamenca Barroca
Release-Date: 4. Oktober 2023
EP (Extended Play) mit vier Titel:
1. Tanguillo La Caleta
2. Zambra Amouna
3. Cumbées
4. Dona Nobis Pacem
Der Smart-Link zu:
Direkt Download PayPal
14. Juli 2023
Die Barockgitarre
Direkt auf YouTube Video in 4K
Geschichte und Spielweise der spanischen Barockgitarre
Die Barockgitarre ist nur ein bißchen kleiner als die heutige Konzertgitarre, wobei die Mensur länger ist. Der Korpus ist viel schmaler und weniger tailliert. Da sie sehr unhandlich ist, wird sie meist mit einem Tragegurt gespielt. Sie ist nur mit 5 Saiten bespannt, genauer gesagt mit Chören, d. h. 5 Doppelsaiten, wobei die 4. und 5. Oktav-Chöre sind und die 1., 2. und 3. unisono gestimmt sind. Die Stimmung ist Aa-dd1-gg-hh-e‘(e´). Im Gegensatz zur heutigen Gitarre fehlt also die 6. Saite, die tiefe E-Saite. Übrigens: Keith Richards von den Rolling Stones spielt auch ohne die 6. Saite.
Die Barockgitarre hatte keine Mechanik, sondern hölzerne Wirbel, die Clavijas. Die Bünde sind nicht aus Metall, sondern aus Nylon. Früher verwendete man Seidesnchnüre oder Darm, die um den Hals gebunden wurden. Daher der Terminus Bund, bzw Bünde. Ein großer Vorteil der »gebundenen« Bünde ist, dass sie verschoben werden können. Das heißt, sie können an die jeweilige Tonart angepasst werden. Die 1. Saite wird von vielen Spielern nur einsaitig bespannt, die sogenannte Chanterelle (Schotrell), also die singende Saite, da auf ihr hauptsächlich die Melodie gespielt wurde.
Im „Siglo de Oro“, im Goldenen Zeitalter Spaniens, galt die „Vihuela de Mano“ als das wichtigste Instrument am spanischen Hof. Das einfache Volk benutze das gleiche Instrument mit einfacherer Spieltechnik und behielt als Bezeichnung den seit den Griechen bekannten Namen »Cithara«, der sich im Laufe der Zeit zu »Guitarra« änderte, bei. Nach Ausklang des Goldenen Zeitalters änderte sich der europäische Musikgeschmack und die Vihuela verlor ihre Bedeutung bei Hofe, während ihre einfache Schwester, die Guitarra, sich im Volk weiterhin großer Beliebtheit erfreute und bis heute überlebt hat.
Aus den unterschiedlichen Spielweisen entwickelten sich zwei konkurrierende Bezeichnungen. Zum einen die Guitarra Punteada oder Guitarra de Mano, also die gezupfte Spielweise - und zum anderen die Guitarra Rasgueada, die von der Aristokratie als primitive Schlaggitarre abgetan wurde. Im 17. Jahrhundert eroberte die Guitarra Rasgueada bzw. ihre Spielweise, auch „a lo Barbero“ genannt, die Straßen, Plätze und Gasthäuser. Auch in Italien, wo sie „Chitarra Battente“ genannt wurde, war die Begeisterung groß, die spanische Schlaggitarre und die spanischen Tänze zu erlernen.
Durch die rezentrierte Stimmung, also die Oktavierung des 4. und 5. Chors, ist es auf der Barockgitarre möglich eine Technik, die Gaspar Sanz „Campanelas“ nannte, zu spielen. Das Spielen eines Laufs, also die schnelle Abfolge von Tönen, kann durch abwechselndes Zupfen mit Fingern und Daumen erleichtert werden, ähnlich wie bei der Technik, die heute auf dem fünfsaitigen Banjo verwendet wird.
(Siehe Video)
13. Juli 2023
Cumbées
Direkt auf YouTube Video in 4K
Auch im spanischen Barock, der Prä-Flamenco-Phase, ging es gut ab. Hier mein neuestes Video - Cumbées von Santiago de Murcia, gespielt und arrangiert von mir auf der Barockgitarre und Oud. Prä-Flamenco-Musik aus dem spanischen Barock mit Einflüssen der afro-amerikanischen Musik. Zahlreiche Elemente des Cumbé sind später im Flamenco zu erkennen. Der akephale Rhythmus (den ersten Schlag des Takts weglassen) ist typisch für die westafrikanische Musik und ist in manchen historischen Tänzen und im Flamenco zu erkennen. Der alternierender Takt (Amalgama), oder die Hemiole, die von den schwarzen Sklaven in all erdenklichen Nuancen in Spanien und Hispano-Amerika über Jahrhunderte ausgeprägt wurde und im Flamenco in der Bulerías, Soleares, Cantiñas, Seguiriyas, Guajiras oder Peteneras vorkommt, ist schon im Cumbé zu hören.
Der Cumbé (auch Gurumbé, Paracumbé, Chuchumbé oder Guineo genannt) wurde von westafrikanischen Sklaven nach Mexiko gebracht und tauchte später in spanischen Theaterproduktionen auf. Er ist ein gesungener Tanz, der mit unanständigen Texten und Bewegungen verbunden ist. Priester und Beamte der Inquisition versuchten immer wieder, diesen und andere Tänze zu unterdrücken, was sie nur noch populärer machte, , wie das folgende Dokument eines örtlichen Priesters aus dem Jahr 1766 zeigt:
Der Tanz wird mit Gesten, Schütteln, Wackeln und Schwingen der Hüften ausgeführt - alles widerspricht dem allgemeinen Anstand und ist ein schlechtes Beispiel für diejenigen, die dabei sind, um zuzusehen und mittendrin zu sein. Sie streicheln sich gegenseitig, verflechten sich, umarmen sich Arm in Arm und tanzen Bauch an Bauch. Ich bin auch darüber informiert, dass dies in normalen Häusern von Mulatten und Menschen mit dunkler Hautfarbe getanzt wird - nicht von seriösen Menschen und auch nicht von besonnenen Personen, aber ja, es wird von Soldaten, Matrosen und dem Gesindel getanzt.*)
*) Excerpt from one of several documents discovered by Gabriel Saldívar in the Archivo General de la Nación, trans. Russell, Santiago de Murcia’s “Códice Saldívar No. 4,” vol. 1, 74. Ins Deutsche übersetzt: Graf-Martinez
Unterricht
Inhaber
Gerhard Graf-Martinez
Theodor-Bäuerle-Weg 9
73660 Urbach (Region Stuttgart)
Fon 07181 480 90 25
• Impressum | Datenschutzerklärung
© Copyright 1995 - 2024 · Gerhard Graf-Martinez